Im Waldrand
Nachhaltige Wohnsiedlung in Ostermundigen
Themengebiete
Städtebau
Nachhaltigkeit
Wohnungsbau
Konstruktion
Modellbau
Bildungsstätte
Berner Fachhochschule, BFH
Bachelor of Arts in Architektur
6. Semester, 2022
Begleitung
Stanislas Zimmermann
Ulrich Baierlipp
Lukas Manz
in Zusammenarbeit mit
Janine Meier
Verbindungsachsen
Grünräume
Nutzungen
Zugänge
Beschrieb
Die Grösse und Dichte der Siedlung orientiert sich an den direkt angrenzenden Nachbarsüberbauungen. So wurden die Volumina in etwa übernommen, jedoch gedreht, ineinander verschachtelt und gestapelt. Schlussendlich trappen sich die Dächer zur Stadt hin ab, sodass sie sich der Topografie und den Nachbarsbauten angeglichen.
«Im Waldrand» soll das fehlende Angebot an Kleinwohnungen decken und gleichzeitig die Gesellschaft durchmischen. Mit dem Ziel von den Stärken eines anderen profitieren zu können, sollen sich die Bewohner gegenseitig unterstützen und fordern.
Die Siedlung lässt sich in private, halböffentliche und öffentliche Bereiche gliedern. Die Öffentlichen sollen nicht nur den Bewohnern, sondern dem ganzem Quartier Mehrwerte bieten. Sie sind entlang der Verbindungsachsen situiert, dort wo sich die Menschen automatisch begegnen. Zu den Öffentlichen zählen ein Bistro, die Tauschbörse und die Quartierwerkstatt. An den feingliedrigeren Verbindungen sind halböffentliche Räume, wie Waschen, Atelierräume, Co Working Space und Gästezimmer platziert. Übrig bleiben die privaten Rückzugsbereiche, welche hauptsächlich dem Wohnen dienen.
Das Tragwerk ist in einer Schottenbauweise konzipiert. Die Decken sind jeweils von Schotte zu Schotte gespannt, wo die Lasten schlussendlich über einen massiven Sockel ins Erdreich übertragen werden. Einzelne Innenwände und die Decken sind aussteifend konstruiert. Alle Aussenwände, die keine Schotten sind, sind nicht tragend und deshalb sehr schmal konzipiert oder mit einem Fensterelement gefüllt. Ausgeführt wird die Primärstruktur mit dem Massivholzbausystem Holz100 (siehe Beschrieb Nachhaltigkeit, Ressourcenkreisläufe). Die Elemente bestehen aus Brettern und Kanthölzern, die kreuzweise (90 und 45°) platziert und durch Hartholzdübel aus Buche miteinander verbunden werden. Weiter bestehen sie aus Holz, welches nach Mondphasen geschlagen wird. Dadurch ist es dauerhafter und ersetzt auf natürliche Weise das Holzschutzmittel. Ein Systemwechsel zum Skelettbau erfolgt in der Konstruktion der Balkon- und Laubengangschicht. Sie ist selbsttragend und vom Wohntrakt abgekoppelt. Dies bringt einerseits schalltechnische Vorteile und andererseits können die an der Witterung ausgesetzten Balken und Stützen problemlos ausgewechselt werden. Die Gebäudehohen Stützen erinnern an Baumstämme und die auskragenden Sticher an lange Äste.
Situation
Erdgeschoss
Ost-Fassade
Modell Statik
Hoffassade
Regelgrundriss
Modell 1:20
Modell Innenraum